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Die Anfänge der Welger Maschinenfabrik GmbH mit Sitz im niedersächsischen Wolfenbüttel gehen auf Gottfried Welger zurück, der 1856 eine Schlosserei in Seehausen gründete. Die Schlosserei wurde in den 1890er Jahren zu einem Werk für Landmaschinen entwickelt, das von den beiden älteren Söhnen Gottfried Welgers unter dem Namen Gebrüder Welger, Maschinenfabrik, bekannt wurde. Von den beiden jüngeren Söhnen Franz und Gustav wurde 1899 in Wolfenbüttel schließlich die Maschinenfabrik Gebrüder Welger ins Leben gerufen. Der Geschäftszweck des neuen Welger Unternehmens zielte besonders auf die Erhöhung der Produktivität in der Landwirtschaft ab. Die Entwicklung von Strohpressen und deren Produktion sollte dazu beitragen. Die erste Strohpresse von Welger wurde um die Jahrhundertwende entwickelt und im Jahr 1901 auf den Markt gebracht. Sie war bereits mit einer automatischen Bindeeinrichtung ausgerüstet. Es folgten einige Patente, die im Zusammenhang mit dem Geschäftsfeld erteilt wurden. Anfang der 1950er Jahre folgte dann eine Diversifizierung auf andere Produkte wie Ladewagen und Dung- und Düngerstreuer, die heute nur noch selten als Gebrauchtwagen zu finden sind. Welger entwickelte außerdem auch einen kombinierten Ladewagen-Miststreuer, der für beide Zwecke genutzt werden kann. Der Umbau der einen in die andere Funktion kann dabei in jeweils einer Stunde bewältigt werden.
Anfang der 1970er Jahre zeichnete sich in der Gesellschaft allmählich ein Problem mit lose aufgeschüttetem Abfall ab. Hier sah Welger eine Chance, das erworbene Know-how mit Strohpressen einzubringen und entwickelte eine stationäre Presse für die Pressung von Verpackungsmaterialien zur Volumenreduzierung. Diese stationäre Presse wurde ab 1972 regulär ins Programm aufgenommen. Wichtig war für das Unternehmen auch die Entwicklung einer Rundballenpresse, für die Welger 1972 ein Patent erhielt. Die Baupläne nebst Patent wurden weltweit an interessierte Hersteller von Landmaschinen als Lizenz vermarktet. Die Selbständigkeit des Familienbetriebs wurde 1994 durch den Verkauf an den niederländischen Lely-Konzern aufgegeben, daher sind die Maschinen und Fahrzeuge aus der Zeit vor der Übernahme heute nur noch als Gebrauchtwagen erhältlich.
Das Jahr 1994 markierte einen Wendepunkt in der Firmengeschichte. Die Familie Welger zog sich aus dem Geschäft zurück und verkaufte ihr Unternehmen an den niederländischen Landmaschinen-Konzern Lely. 1996 übernahm der Fahrzeugbauer Rudolph & Sohn GmbH exklusiv Fertigung, Service und Vertrieb des gesamten Welger Fahrzeugprogramms. In einem Management-Buy-Out (MBO) gelang es ihm schließlich Welger wieder in die Unabhängigkeit zu führen. Es handelte sich allerdings nur um eine kurze Periode, da das Unternehmen bald darauf wieder von einem Investor, der Andlinger & Company Inc., über eine Mehrheitsbeteiligung übernommen wurde. Zudem stieg Lely wieder als Minderheitsgesellschafter ein. Die Besitzverhältnisse änderten sich erneut, als Lely und die US-amerikanische Vermeer Company das Unternehmen Welger gemeinsam zur Gänze übernahmen. Lely hält heute 75 Prozent und Vermeer 25 Prozent der Anteile. Die Welger Produkte werden seither in Deutschland unter dem Label Lely-Welger vermarktet.
Nach Gründung der Lely Deutschland GmbH wurden seitens Lely die Gesamtaktivitäten des Konzerns rationalisiert. Mehrere Landmaschinenhersteller, die Lely übernommen hatte, mussten sich in der Regel auf ihren Hauptbereich konzentrieren, beziehungsweise ihr Sortiment reduzieren, um Doppelaktivitäten und Konkurrenz im eigenen Hause zu vermeiden. Hierzu zählte auch, dass die Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten des ehemaligen Welger Unternehmens auf das Kerngeschäft, nämlich die Herstellung von Pressen für Futter und Stroh, konzentriert und beschränkt wurden. Dies bedeutete vornehmlich, dass Wolfenbüttel, der Standort der ehemaligen Welger Maschinenfabrik GmbH, der Produktionsort für Futter- und Strohpressen blieb. Die wichtigsten Pressen, die heute angeboten werden, sind dabei Rundballen-, Großballen- und Festkammerpressen, die in Deutschland und Europa unter dem Label Lely-Welger vermarktet werden. Zusätzlich zu neuen Modellen werden auch gebrauchte Pressen angeboten.
Mit den beiden Rundballenpressen RP 415 und RP 445 lassen sich Rundballen mit 0,90 m bis 1,60 m Durchmesser herstellen. Das etwas größere Modell, die RP 535/545, ist zusätzlich in der Lage, Ballen mit 1,10 m bis 2,00 m Durchmesser zu wickeln. Bei der RPC 445 handelt es sich nach Aussagen des Herstellers um die erste vollvariable Press-Wickel-Kombination auf dem Markt. Die Maschine verfügt über einen kurvenbahnlosen Aufsammler, der aus dem Futtersammler der RP-Modelle weiterentwickelt und an den hohen Futterdurchlauf der RPC 445 angepasst wurde. Weil die sonst übliche Kurvenbahn entfällt, enthält der Futtersammler weniger bewegliche Teile und ist damit technisch besonders zuverlässig. Das Gerät kann bis zu 80 Ballen pro Stunde produzieren, während das reduzierte Basismodell, die Welger DA 235, maximal 55 Ballen pro Stunde wickeln kann. Auch bei diesem Basismodell ist jedoch eine bestmögliche Futterqualität gewährleistet, da durch das Wickeln nur noch ein minimaler Anteil an Sauerstoff im Futter verbleibt, sodass für die Fermentierung des Futters zur Silage optimale Voraussetzungen geschaffen werden.
Die Großraumballenpressen umfassen die Modelle Welger D 4006, D 4060, D 6006 und D 6060. Sie zeichnen sich besonders dadurch aus, dass Ballen mit variabler Länge von 90 m bis 250 cm gepresst werden können. Während die Modelle D 4006 und D 6006 ohne Messung auskommen, sind die Modelle D 4060 und D 6060 mit dem Messungssystem XtraCut25 ausgerüstet. Die Pressen werden dabei durch Wellen angetrieben und nicht durch Ketten, sodass eine hohe technische Zuverlässigkeit erreicht wird. Alle Großballenpressen verfügen über einen sogenannten E-Link, ein handliches Display, das im Schlepper angebracht werden kann und den jeweiligen Betriebszustand in einem beleuchteten Display grafisch im Sofortmodus anzeigt. Über die ebenfalls beleuchtete Tastatur mit großen Tasten können die Einstellungen der Presse gesteuert werden.
Festkammerpressen sind in den Ausführungen RP 205, RP 245 und RP 245 Profi im Portfolio von Lely-Welger enthalten. Die Basisversion, die RP 205, kommt mit geringerem Energiebedarf aus, als die größeren Schwestermodelle 245 und 245 Profi. Die RP 205 stellt eine ideale Festkammerpresse für mittlere und kleinere Betriebe dar, die Wert darauf legen, dass das Erntegut nicht geschnitten wird, zudem verfügt das Gerät über Eigenschaften, die auch die größeren Modelle auszeichnet.
Obwohl Welger seit der Übernahme durch Lely keine Ladewagen mehr produziert, gibt es immer wieder Angebote für gebrauchte Welger Ladewagen aus der Zeit vor der Übernahme. Dies sind besonders die Baujahre 2004 oder früher. Gelegentlich sind auch die kombinierten Miststreuer Ladewagen als Gebrauchtwagen zu finden, die nach jeweiligem Umbau entweder als Dungstreuer oder als Ladewagen verwendet werden können.